Die Chronik der Stadt Seesen
 
974 Erste Erwähnung Seesens. Laut Urkunde vom 7. Juni schenkte Kaiser Otto II. ( 973-983 ) dem Stifte Gandersheim sein Eigengut Sehusa und die Sehusaburg. Vermutlich waren es damals 200 Einwohner.

1148
Graf Hermann der II. von Winzenburg erhielt am 13. Juli 1148 den Hausschildberg bei Seesen von der Abtissin Lutgardis von Gandersheim.

1152
Kaiser Friedrich Barbarossa ( 1152-1190 ) sprach Herzog Heinrich dem Löwen nach dem Tode des Grafen Hermmann II. von Winzenburg dessen Erbe zu. Damit wurden die Welfen die Herren der Hausschildburg.

1206
In einer päpstlichen Urkunde wird die ( Andreas- ) Kapelle genannt.

1238
Der Goslarer Magister Hugoldus, Pfarrer an der St. Jakobikirche, war der erste Archidiakon Seesens. Archidiakonatskirche war die Vituskirche. In Seesen fanden kirchliche Gerichtstage statt.

1282
Der Bau der Welfenburg Seesen erfolgte vor 1282; denn 1282 überließ Herzog Heinrich der Wunderliche von Braunschweig dem Kloster Walkenried den Wald Holenberg bei Münchehof für das Holz, das zur Befestigung des Schlosses Seesens verwendet worden war.

1314
Erste Erwähnung des Forsthofes.

1405
wird der Zoll, der an der Burg erhoben wurde, erstmalig erwähnt.

1428
Am 25. Juli 1428 begnadete Herzog Otto der Einäugige sein Weichbild Seesen mit Stadtrechten.

1442-1473
Herzog Heinrich der Friedsame baute die Burg zu einer herzoglichen Reisestation und einem großen Wirtschaftshof aus und richtete einen Amtsbezirk ein, der bis Schlewecke, Astfeld und Münchehof reichte.Die Häuserzahl in Seesen schwankte um 100, die Einwohnerzahl vermutlich um 600. 1461 wurde das Rathaus erstmalig erwähnt. Die Stadt wurde mit einem Erdwall und Graben umgeben.

1465 findet sich der erste Straßenname, die Opferstraße.

1478 besaß Seesen eine Badstube, in der sogar Herzog Wilhelm ( 1473-1482 ) badete.

1487 kaufte die Stadt die Ratsmühle vom Herzog ( Am Wilhelmsbade 6/7 ).

1512-1513
Seesen im "romschen Bann". - Aufstand der Stadt gegen den Herzog, der mit der militärischen Einnahme der Stadt ein schnelles Ende fand.

1522
Während der Hildesheimer Fehde, am 9. Oktober 1522, erstürmten Hildesheimer Bürger unter Führung des Bürgermeisters Konerding die Stadt, die in Flammen aufging. Schneller Wiederaufbau.

1542
Erste Einführung der Reformation, als Herzog Heinrich der Jüngere ( 1514-1568 ) vertrieben war. Seesen unterhielt schon eine Knabenschule mit einem Schulmeister.

1547
Herzog Heinrich der Jüngere kehrte in sein Land zurück und vertrieb die evangelischen Geistlichen.

1568
Endgültige Einführung der Reformation durch Herzog Julius ( 1568-1589 ).

1592
wurde die herzogliche Burg unter Herzog Heinrich Julius ( 1589-1613 ) völlig neu gebaut. Gleichzeitig errichtete die Bürgerschaft ein Brau- und Hochzeitshaus, den heutigen Ratskeller.

1599
zählte Seesen über 1000 Einwohner.

1607
1608 und 1611 fanden Landtage in Seesen statt.

1615
Am 16. Mai 1615 gingen 250 Gebäude, darunter 160 Wohnhäuser, in Flammen auf. Seesen brannte bis auf 7 Häuser nieder.

1626
Im Dreißigjährigen Krieg ( 1618-1648 ) wurde die Stadt durch Tillys Soldaten ausgeplündert und zum Teil verbrannt.

1654
Merians Kupferstecher Conrad Bruno zeichnete das "Stättlein Seesen".

1664
Ein Großfeuer zerstörte etwa 35 Häuser, die Andreaskapelle und die Burg.

1673
Am 24. August 1673 vernichtete eine Feuerbrunst 37 Gebäude, auch das Radhaus. Das 1592 erbaute Brau- und Hochzeitshaus wurde Rathaus.

1674
Herzog Rudolf August ( 1666-1704 ) verfügte für den Wiederaufbau der Stadt das Abtragen des Osteiles des Walles und die Vergrößerung der Stadt bis an die heutige Bismarckstraße, die Anlage des heutigen Marktplatzes, auf dem keine Gebäude wieder errichtet werden durften, und breiter, gerader Straßen.

1695
fand die Grundsteinlegung der Andreaskirche statt.

1704
Drost Luening erbaute das Jagdschloß an der Stelle des ehemaligen Sattelhoffes. Herzog Rudolf August tauschte es gegen den Rittmeisterhof an der Jacobsonstraße ein.

1708
Einrichtung der Botenpost Wolfenbüttel-Seesen-Holzminden.

1744
Einrichtung einer Posthalterei. Die Zeit der Postkutschen begann.

1752
1314 Einwohner.

1753
Der Südteil des Walles wurde in den Graben gestürzt. Dabei wurden mehr als 3 Morgen Gartenland gewonnen.

1761
Während des Siebenjährigen Krieges ( 1756-1763 ) waren französische Truppen in Seesen.

1786-1796
Jugendjahre des später berühmten Komponisten und Dirigenten Louis Spohr in Seesen.

1801
Gründung der Jacobson-Schule.

1806
1649 Einwohner in Seesen.

1807-1813
Kanton Seesen im Distrikt Einbeck gehörte zum Leinedepartement des französischen "Königreiches Westphalen".

1831
2358 Einwohner.

1836
Heinrich Engelhard Steinweg baute in Seesen sein erstes Klavier. Seine Tischlerwerkstatt an der heutigen Poststraße war die Keimzelle der Weltfirma Steinway & Sons, New York.

1856
Bau der Eisenbahn von Börssum über Seesen nach Kreiensen.

1861
2981 Einwohner in 307 Häusern; davon waren 115 Brauhäuser.

1871
3378 Einwohner.

1872
Die Eisenbahnstrecke von Seesen nach Osterode wurde gebaut.

1880
3825 Einwohner in 369 Wohngebäuden.

1886
Am 7. und 8. August wurde im Ratskeller der Harzklub gegründet.

1887
4000 Einwohner.

1889
Bau der Braunschweigischen Landeseisenbahn Seesen-Derneburg-Braunschweig. Bahnhof an der Bismarckstraße, abgerissen 1972.

1893-1896
William Steinway stiftet den nach ihm benannten Park.

1905
4907 Einwohner. Zunehmende Industriealisierung.

1914
5922 Einwohner

1927
6700 Einwohner, darunter 45 Landwirte.

1935
7051 Einwohner.

1945
12.381 Einwohner. - Am 9. April besetzten amerikanische Truppen die Stadt. Am 13. Juni übernahmen Engländer die Militärverwaltung.

1947
Am 25. Januar erschienen norwegische Besatzungstruppen.

1948
Anfang des Jahres zogen die Besatzungstruppen ab.

1952
wurde das Krankenhaus eingeweiht.

1954-1956
Bau des Sanatoriums Schildautal.

1972
Ab 1. Juli 19.602 Einwohner nach Anschluß der Gemeinden Herrhausen, Engelade, Münchehof, Bilderlahe, Kirchberg, und Ildehausen.

1974
Anschluß der Gemeinden Groß Rhüden, Klein Rhüden, Bornhausen, und Mechtshausen am 1. März. Seesen zählt beinahe 23.000 Einwohner.

1972-1974
Bau eines Hallenbades.

1976
Einweihung "Bürgerhaus".

1977
Erweiterungsbau Städt. Krankenhaus.

1996
Bau einer neuen Grundschule unterhalb des Schildberges.

1998
Bau eines neuen Gemeindezentrums, Kirchenbüros.... an der Kirche.