Minolta Dimage A1 mit Powergriff BP-400

Wer schon einmal meine Seite besuchte konnte an dieser Stelle einen Bericht lesen, der die Minolta Dimage A1 als unzuverlässige Kamera darstellte. Ein halbes Jahr später fand ich durch Zufall heraus, dass die damalige A1 ganz offensichtlich einen Defekt hatte oder zumindest die ältere Firmware für erheblich Probleme sorgte. Für mich Grund genug es Mitte August ein zweites Mal mit der Minolta Dimage A1 zu versuchen, war ich doch mit der Vorvorgängerin (7i) sehr zufrieden.

Ich will nun nicht in Lobestaumel verfallen und auch nicht detailliert alles Für und Wider dieser Kamera aufzählen, vielmehr ist es mir wichtig die Sachlage richtig zu stellen, denn die jetzige A1 arbeitet bestens und ich bin sehr zufrieden.

Trotzdem möchte ich auf einige Ungereimtheiten hinweisen und, wie mehrfach angekündigt, Stellung zu den Metz Blitzen 40 MZ-1 / 2 und 32 MZ-3 in Verbindung mit dem SCA 3302 M4 nehmen. Hier gibt es nämlich Probleme die Metz wohl kennt, aber trotz der eigentlich exzellenten Beratung herunterspielt. Um meine Beanstandungen zu untermauern, habe ich extra den Originalblitz 3600HS (D) gekauft und kann nun nach zahlreichen Tests definitiv aussagen und zeigen: "Die Metzblitze belichten falsch!"

Probleme gibt es vor allem bei Weitwinkelaufnahmen und im Nahbereich, aber auch bei Porträtaufnahmen mit einem Abstand von 2 Metern. Dabei ist es völlig egal ob man ADI oder TTL Messung nutzt, egal ob mit oder ohne Blendenvorwahl, die Bilder werden überbelichtet. Bei längeren Brennweiten und größeren Entfernungen treten Belichtungsfehler seltener auf, bzw. sind sie dann nicht so gravierend.

Problemlösung für die Metz 40 MZer: Die A1 muss über die Blitzbelichtungskorrektur entsprechend getrimmt werden. -0,7 bis -1 haben im Nachhinein gute Ergebnisse gebracht.

Weiter war festzustellen, dass der Metz 32 MZ-3 (Maik war so freundlich ihn mir zu leihen) wenn auch nicht so extrem, ähnliche Fehler verursachte, obwohl er auf der Homepage von Metz als kompatibles Gerät ausgewiesen wird. Außerdem werden die Bilder mit einem deutlichen Gelbstich überzogen, die nur über einen speziellen Weißabgleich zu beseitigen sind. Eine Alternative zum 3600HS (D) wäre der 32 MZ-3 sowieso nur bedingt, da er die kabellose ADI / TTL Messung auch nicht beherrscht. Dafür ist er allerdings manuell zu bedienen und kann über den blitzeigenen Sensor belichten, was halt bei Sportaufnahmen sehr wichtig ist. (Zeitgewinn, da der Messblitz wegfällt)

Leider hat auch der große Minolta Bruder 5600HS (D) nicht alles im Griff, der kann zwar zusätzlich manuell gesteuert werden und hat einen mächtigen LZ56 Bums, über eine Sensormessung verfügt er aber auch nicht.

Nun ist guter Rat teuer, nicht zuletzt weil ich deswegen mindestens zwei externe Blitze brauche. Mit dem 3600HS (D) werde ich demnächst die Räumlichkeiten <= 100 qm aufsuchen, der 40 MZ-1 bleibt mein Sporthallenballermann, denn mit seiner Sensormessung ist er extrem schnell und auch bei Nahaufnahmen hoch präzise, da die Blenden-, Brennweiten- und ISO-Werte ja trotzdem auf den Blitz übertragen werden.

Wer nun gar keinen Blitz hat und einen kaufen muss, sollte den 3600HS (D) erwerben. Er ist klein und handlich, belichtet sehr genau, beherrscht die kabellose Belichtungsmessung perfekt und kann bis 1/16000 Sek. synchronisiert belichten. Von den aktuellen Minolta Modellen, 2500 (D) - 3600HS (D) - 5600HS (D) ist er vom Preis-Leistungsverhältnis her die sinnvollste Wahl.

Nun aber auch ein paar Sätze zur Kamera...

Ich habe nun wirklich schon einiges durchgemacht und kann mir deshalb folgendes Urteil erlauben: "Die Minolta Dimage A1 ist in der Klasse unter 1000.- Euro das beste "Paket", das man kaufen kann!"

Die durchaus starken Konkurrenzmodelle von Canon, Fuji, Olympus, Panasonic und Sony, sind sicher in dem ein oder anderen Detail besser, vom Gesamteindruck her kommen sie aber allesamt an die A1 nicht heran. - Selbst die A2 tut sich da schwer, vor allem wegen der "verbesserten!?" CCD- und LCD-Technik. Und auch die Lowcost SLR Kameras halten nicht mit. Sie sind zwar in der eigentlichen Bildqualität überlegen, nur der Weg dort hin ist zu uneben, denn fast alle SLR zeigen kein "Vorschaubild" über das Display und sind in der 1000.- Euro Klasse so weit abgespeckt, dass man sogar elementares Bedienwerkzeug vermisst, allem voran ein Bildstabilisierungssystem.

Die Dimage A1 ist hervorragend verarbeitet, liegt perfekt in der Hand und ist extrem schnell zu bedienen, da alle Elemente bis ins Detail durchdacht platziert sind. Deshalb macht es einfach nur Spaß mit ihr zu fotografieren. Der AntiShake Bildstabilisator ermöglicht Bilder, die mit konventionellen Kameras unmöglich sind. Stromverbrauch und Verarbeitungsgeschwindigkeit verdienen besonderes Lob. Ein Akkusatz hält die Kamera über 2 Stunden im Dauereinsatz, auch wenn fleißig geblitzt wird. Mit dem BP-400 läuft sie rund 5 Stunden. Die Bildqualität und Farbwiedergabe ist bei ISO 100 Aufnahmen sehr gut.

Der Fotograf kann die Kamera speziell trimmen und insgesamt 5 Einstellungen abspeichern. Bei Bedarf ruft er sie über das MR Menü ab und kann anschließend noch unter Programmautomatik, Blenden- und Zeitautomatik wählen oder die Belichtung komplett manuell steuern. Die gesetzten Werte (z.B. Auflösung, ISO-Wert, Weißabgleich, Blitzintensität, Farbsättigung, Kontrast usw.) bleiben stets erhalten. Wer sich beim Einstellen mal verzettelt, kann mit einem Dreh die Kamera in die Vollautomatik versetzen und somit doch noch schnell den Schnappschuss landen.

Sehr praktisch sind auch die beiden Stellräder, die selbst in der Programmautomatik ein schnelles Ändern der Blende oder der Belichtungszeit ermöglichen. Ebenso reicht ein Knopfdruck aus und die Kamera schaltet zwischen Flächen- und Spotmessung hin und her, dasselbe gilt für die Fokussierungsart und den Makrobereich. - Die Aufzählung positiver Eigenschaften könnte ich beliebig fortsetzen.

Zu bemängeln sind eigentlich nur zwei Dinge. Einmal das heftige Bildrauschen bei ISO 400 und ISO 800 und die Tatsache, dass Minolta auch bei der A1 das AF Hilfslicht nicht schaltet. Letzteres ist mir völlig unerklärlich, zumal sie hervorragend mit einem separaten Spotlight harmoniert und richtig schnell fokussiert, selbst in stockdunklen Räumen. Das Bildrauschen bekämpfe ich fujilike, indem ich die Auflösung ab ISO 400 auf 3 Megapixel reduziert und die Schärfe auf "Weich" stelle; das sieht dann ganz gut aus. Diese Voreinstellung verbessert auch die Langzeitbelichtungen der A1, aber wenn ich in diesem Segment die Bilder mit Aufnahmen meiner Olympus C-4000 / C-5050 oder auch C-720 vergleiche, verliert die A1 haushoch.

Trotzdem gibt es zum Abschluss noch ein Lobgesang in Form eines Raps:
Du geiler Kasten aus Metall, bist handlich und kannst überall, knipsen ohne wackeln, selbst beim Fackeln, scharfe Bilder, immer wieder. Yeah!