Studioblitz Electra Classic 300i + Softbox + Lichtformer  
   

Es werde Licht...
Wenn das so einfach wäre, könnten auch zwei drei Servoblitze aufgestellt werden, deren Leistungen für kleine und mittlere Räume ja rechnerisch ausreichen würden.

Aber spätestens wenn Tiefenschärfe gefordert ist, reicht die Leistung von Kompaktblitzen eben nicht aus. Blende 16 begrenzt die Reichweite eines LZ 30 Blitzes auf unter 2 Meter. Softboxen, Reflex- oder Durchlichtschirme schlucken zusätzlich Licht und zwar extrem. Den benötigten Strom via Akku-Pack zu liefern birgt ein weiteres Problem.

So hat der Studioblitz auch bei Hobbyfotografen schnell den Status "must have" erreicht. Interessenten sollten aber sinnvoll investieren, denn billig taugt nichts und gut und teuer ist für den Hausgebrauch nicht nötig.

Das Dreierpack (links) liefert 3 x 300Ws und reicht für Ganzkörperfotografie in Bewegung bis zu einer Distanz von 15 Metern aus. Falls mehr Reichweite gefordert ist, kann die Lichtempfindlichkeit der Kamera angehoben werden. Ansonsten bleibt die Kamera auf ISO 100.
 

 
Der Electra Classic 300i
ist ein Studioblitzgerät mit einer Leistung von 300Ws, was etwa der Leitzahl 60 bei 20mm(!) Brennweite entspricht, sofern der Standardreflektor montiert ist. Er kann bei Teillast bis zu 2 Blitze pro Sekunde abgeben und benötigt ca. 3 Sekunden Ladezeit nach Volllastabgabe.

Die Blitzintensität ist stufenlos regelbar von 1/1 bis 1/8. Das Einstelllicht ist zuschaltbar und wird proportional zur eingestellten Blitzleistung abgedunkelt.

Der Blitz kann über 6,3mm Buchse, per Infrarot- oder Kamerablitz ausgelöst werden. Die Farbtemperatur entspricht ca. 5600K. Eine aktive Kühlung ist nicht notwendig; dadurch arbeitet der Blitz, bis auf das Auslösegeräusch, lautlos.

 

 
Softboxen, auch Lichtwanne genannt, sind vorwiegend recht- oder achteckige Boxen, die vor den Reflektor montiert werden.

Der hintere Teil einer Softbox ist lichtundurchlässig. Innen ist er silbern oder weiß, um eine gute Lichtreflexion zu erreichen. Mittig ist eine zweite, von außen nicht sichtbare weiße Plane gespannt, die für eine weitere Lichtbrechung sorgt, wodurch die vordere Außenfläche der Box nahezu keinen Lichtabfall zu den Rändern hin hat. Das Ergebnis ist extrem weiches und gut dosierbares Licht.

Durch den Einsatz mehrerer Softboxen erreicht man eine sehr gute Ausleuchtung und kann Schatten nahezu vollständig vermeiden. Wichtigstes Einsatzgebiet ist die Porträtfotografie. Gut platziert sind sehr schöne Lichtreflexe in den Augen des Models zu erreichen.
 

 
Zum Vergleich
Zwei seitlich aufgestellte Softboxen

Mit Aufsteckblitz ohne Bouncer direkt geblitzt
 

 

 
Reflex- oder Durchlichtschirm?
Ähnlich wie mit einem Flächenreflektor, lassen sich Richtung und Farbe des Lichts mit einem Reflexschirm (siehe ganz oben) beeinflussen. Dabei wird der Schirm direkt vor der Lichtquelle montiert, sodass das Licht in die andere Richtung umgeleitet wird. Durch den lichtundurchlässigen Schirm wird das Licht im Vergleich zu einem Flächenreflektor gebündelt und kann daher genauer ausgerichtet werden. Reflexschirme sind weiß, silbern oder golden erhältlich, wodurch Einfluss auf die Lichtfarbe genommen werden kann.

Der Durchlichtschirm (rechts) reflektiert weniger Licht und wird daher selten als Reflexschirm eingesetzt. Seine Stärken liegen in der gleichmäßigen Streuung des Lichts - ähnlich, aber nicht ganz so weich wie eine Softbox - und der praktischen Anwendung:
Aufspannen - Aufstecken - Ausrichten ... los geht´s

Für wechselnde Einsatzorte ist er die bequemere Lösung, es sein denn, man kann die Softboxen zusammengebaut transportieren.

Des Weiteren ist der Durchlichtschirm zu empfehlen, wenn über lange Zeit das Einstelllicht eingeschaltet ist. Die Wärmeentwicklung der oft eingesetzten Halogenstrahler kann besser entweichen, als in einer Softbox. - So oder so: Aktiviertes Studiolicht nie unbeaufsichtigt lassen.
 

 
Lichttubus, Engstrahler oder Spots sind Vorsätze, die entweder direkt am Blitzkopf bzw. der Leuchte oder an einem Reflektor angebracht werden. Sie verengen den Lichtkegel so, dass man eine punktuelle Beleuchtung erreicht.

Häufig wird eine solche Spotbeleuchtung in Kombination mit Farbfiltern verwendet um Teile des Motivs farblich abzusetzen.

Zusätzlich eingesetzte Wabenfilter bündeln den Lichtkegel und vermindert so die Streuung des Lichts. Die gezieltere Ausrichtung des Lichts sorgt für eine bessere und detailreichere Ausleuchtung eines Teilbereichs. Das Motiv wird aber normalerweise nicht ausschließlich mit einem Spot beleuchtet. Zusätzlich kommen weitere Lichtquellen zum Einsatz. Die Verteilung ist situationsbedingt anzuordnen.
 

 

Infrarotauslöser - Transmitter
Im Vergleich zu funkgesteuerten Auslösern (s.u.) besitzt der Infrarotblitz einen Vorzug. - Er ist schneller! - Was zur Folge hat, dass Belichtungen mit 1/2000 sek. durchgeführt werden können, sofern die Blitzanlage dazu in der Lage ist.




 
Funkauslöser - Trigger
Funkauslöser sind selten schneller als 1/250 sek., was bei Porträtfotografie keine Rolle spielt, wohl aber bei Sportfotografie. (Google Thema Semesterakte) Dafür verursachen sie - wegen einstellbarer Frequenzen - weniger Fehlauslösungen.

Das Tetra-Set von Phottix
ist ausgesprochen günstig in der Anschaffung. Der Empfänger ist neigbar und sowohl auf einem Blitzschuh als auch auf einem 1/4" Gewinde zu befestigen. Damit kann er ohne weitere Hilfsmittel auf einem gewöhnlichen Lampenstativ montiert und danach beliebig ausgerichtet werden. Zum Lieferumfang gehören auch jeweils ein Studioadapter auf 3,5 bzw. 6,3mm Klinke.

Die Reichweite beträgt rund 30 Meter. Der Sender ist sehr klein und wird mit einer 12V A23 Zelle betrieben. Die Kapzität soll bei 20.000 Auslösungen liegen.

Das System verfügt über 4 Kanäle (433Mhz).

Die Synchronzeit wird vom Hersteller mit 1/125 - 1/250sek. angegeben. Eigene Versuche mit bis zu 1/650 sek. waren erfolgreich, Langzeitbelichtungen mit Aufhellblitz ebenso. Die korrekte Belichtung erfolgt durch den Abgleich der Kamera auf den Blitz bzw. die Blitze und wird via Sensor bemessen. Eine TTL Messung ist nicht möglich.
 

 

Aufstellung der Studioanlage
Für die Aufstellung der einzelnen Studioblitze gibt es keine festen Regeln, denn die Art der Beleuchtung ist individuell an dem angelehnt, was als Bild einzufangen werden soll.

Die Anordnung wird allerdings viel zu oft von den gegebenen Räumlichkeiten eingeschränkt, sodass der gewünschte Effekt womöglich nicht zu erzielen ist. Daher ist es sinnvoll die Fotosession gut zu planen, denn nichts ist für ein Model ärgerlicher als ein Fotograf, der vor Ort erst nach Lösungen suchen muss.

Will man eine Regel aufstellen, die in fast allen Situationen Anwendung findet, ist festzuhalten, dass das ausgeformte Licht ungehindert das Modell bzw. Objekt erreichen sollte. Die Kamera ist somit stets außerhalb der Ausleuchtzone zu platzieren. Eine Gegenlichtblende verhindert das Einfallen von Streulicht, wenn mit Streif- oder Seitenlicht gearbeitet wird.

Bei Gegenlicht sollte die Lichtquelle vom Objekt verdeckt sein. Ist dies nicht der Fall, empfiehlt es sich Effekt-Filter auf dem Objektiv zu verwenden, die das Gegenlicht z.B. sternförmig ausformen.