Portätfotografie mit Dauerlicht und Durchlichtschirmen
Dauerlicht über Reflex- oder Durchlichtschirme Einen Raum ohne Blitz mit Tageslicht auszuleuchten bedarf besonderer Lichtquellen, die in der Regel nur im Fachhandel erhältlich sind. Detailreiche und naturgetreue Farbwiedergabe im Tageslichtbereich erreicht man mit einer Farbtemperatur von ca. 5500-5600 Kelvin. Die hohe Lichtausbeute spezieller Energiesparlampen und die Lichtempfindlichkeiten moderner Kameras, machen es möglich mit dem Einsatz von 2 x 40 Watt Leuchten auf Studio-Strahler oder einen Blitz völlig zu verzichten. Zudem handelt es sich um eine Kaltlichtquelle, die das häusliche "Studio" nicht aufheizt. In der Porträt-, Akt- oder Produktfotografie ist es ideal als Effektlicht einsetzbar, aber auch zur Erzeugung bestimmter Lichtstimmungen, weil eine Veränderung des kamerainternen Farbabgleichs schon in der Vorschau auswertbar ist. Des Weiteren kann das "Model" seine Augen weit öffnen und wird nicht geblendet. Verschlusszeiten von 1/100 Sek. bei ISO 100 sind realisierbar, wenn der Abstand zum Objekt nicht mehr als 2 Meter beträgt. Auch für Passbilder oder Bewerbungsfotos reicht diese extrem weiche Lichtquelle völlig aus. Natürlich kann das Dauerlicht auch mit einem Blitzlicht kombiniert werden. So oder so erreicht man eine ausgewogene Ausleuchtung ohne Schlagschatten und mit großen Lichtreflexen in den Augen. Es können kürzere Verschlusszeiten gewählt werden, die korrekte Belichtung wird über die Blendenwerte gesteuert.
Chroma-Key Hintergrundsystem Mit dem Chroma Key Verfahren eröffnen sich dem Fotografen und seinem Model neue Welten. Die Arbeitsweise basiert auf einer Schlüsselfarbe, die aus dem Foto später leicht entfernt und durch andere Farben, Farbverläufe oder Fotos beliebig ersetzt werden kann. Welcher einfarbige Hintergrund beim Fotografieren zu wählen ist, hängt wesentlich von dem davor platzierten Model oder Objekt ab. Aber auch das was im Nachhinein mit der "Freistellung" passieren soll beeinflusst die Vorauswahl.
Da die Schlüsselfarbe sich zumindest bei JPG nicht hundertprozentig vom Objekt trennen lässt gilt: 1) Die Schlüsselfarbe sollte sich vom Objekt deutlich abheben. 2) Die Schlüsselfarbe sollte mit dem später per Bildbearbeitung eingebrachten Hintergrund harmonieren. Der in Film und TV verwendete Blue- oder Greenscreen eignet sich für die hochauflösende Fotografie nur bedingt. Gute Ergebnisse sind hingegen mit tiefschwarzen oder weißen Hintergründen zu erzielen. Größte Problemzone bleibt die Kopf- und Gesichtsbehaarung, wie stets in den Fotomontagen der Regenbogenpresse zu sehen ist. Eine gewisse Sorgfalt ermöglicht aber auch hier gute Resultate. Die fertige Montage ist dahingehend im Vorteil, dass sie eben nicht - wie links zu sehen - im Vergleich mit dem Original dargestellt wird.
Porträtfotografie Die perfekte Ausleuchtung wird mit zwei Durchlichtschirmen erreicht, die auf Kopfhöhe positioniert sind. Auf diese Weise belichtet, können keine Schlagschatten entstehen. Die Belichtung wird vorrangig durch die Wahl der Blende bestimmt, aber auch durch die Verschlusszeit und den verwendeten ISO-Wert. Die Farbwiedergabe hängt wesentlich von dem Weißabgleich der Kamera ab. Die Wahl sollte nicht der Kameraautomatik überlassen werden. Auch oder gerade wenn geblitzt wird, wählt man für Porträts eine Brennweite von mehr als 70mm(KB). Empfehlenswerte Kameraeinstellung mit Blitz Manuell (M) ~ ISO 100 ~ Blende 5,6 ~ 1/125 sek. ~ WB 5600 oder Tageslicht bewölkt ~ Brennweite 70mm(KB) Empfehlenswerte Kameraeinstellung mit Dauerlicht Zeitautomatik (A) ~ ISO 100 ~ Blende 3,5 ~ WB auf Lampenwert angleichen ~ Brennweite 70mm(KB) Kamerastativ verwenden ~ Fokussierung auf die Augen ~ Beleuchtung / Blitz angleichen ~ Hintergrund im Kontrast zur Haarfarbe wählen Wenn die Studioblitze über Servos von einem Masterblitz auf der Kamera ausgelöst werden, den Reflektor des Masterblitzes um 180° nach hinten drehen.
Biometrische Passbilder Seit Einführung biometrischer Pässe im März 2006 gelten neue Kriterien für Passbilder. Viele meinen, sie müssen daher unbedingt ein Fotostudio aufsuchen um neue Passbilder erstellen zu lassen. ~ Dem ist nicht so! Welche Regeln einzuhalten sind kann man bei der Bundesdruckerei nachlesen und zum Ausrichten und Schneiden des Fotos gibt es diverse Hilfen, wie diesen Online-Passfoto-Generator.
Passbilder und Bewerbungsfotos mit der Kompakt-Kamera (z.B. Samsung S760) Idealerweise ist ein einzelner Blitz über dem Objektiv platziert. Beim Porträtformat ist das aber ganz selten der Fall, weil sowohl der kamerainterne Blitz, als auch ein Aufsteckblitz, meist direkt oder leicht versetzt über dem Breitformat steht. Ist der Blitz falsch positioniert, entstehen links oder rechts von Kopf und/oder Nase Schlagschatten. Man sollte die Kamera also so drehen, dass der Blitz genau über dem Objektiv steht (siehe Beispiel unten rechts), selbst wenn die Kamera dabei schräg gehalten werden muss. Das endgültige Format wird im Computer geschnitten.