Olympus Pen E-P3 mit adaptierten MF Objektiven
Olympus-E-P3-mit-MF-Objektiven
Olympus OM-D und E-P Modelle arbeiten, wenn entsprechend adaptiert, mit nahezu jedem Wechselobjektiv fremder Hersteller zusammen und können diese über das kamerainterne Sensor-Shift sogar optisch stabilisieren. Die Fotos selbst, aber auch die Bedienung der Kamera-Objektiv-Kombination, sozusagen der Weg hin zum gewünschten Foto, werden im Netz breit diskutiert. Nachgelesenes hat sich oft bestätigt, aber eben nicht immer, was womöglich an Fertigungstoleranzen oder auch an Bedienungsfehlern liegen mag.
Mehr als echter Nutzen im Alltag steht bei mir der Spaß am manuellen Einstellen und Ausprobieren im Vordergrund, was mit den alten Schätzchen so machbar ist oder was nicht. Einmal mehr geht es hier auch darum mit wenig Kapitaleinsatz möglichst viel zu erreichen. Ein Vergleichen von Äpfel mit Birnen soll es aber nicht sein, denn ein schneller Autofokus ist Gold wert, gar keine Frage.
Nach meinen Spielereien habe ich tatsächlich einige Objektive behalten, weil sie entweder knackescharf oder butterweich abbilden und schöne oder bizarre Bokehs zeichnen. Es sind jeweils günstige Festbrennweiten, die für mich, nebst meinem Geldbeutel, eine Alternative zu teuren Spezialobjektiven darstellen.

Olympus Pen E-P3 mit Auto REVUENON MC 50mm 1:1,7 (PK-MFT)
Olympus Pen E-P3 mit Auto REVUENON MC 50mm 1:1,7 (PK-MFT)
Ein lichtstarkes, leichtes Teleobjektiv für die Porträtfotografie steht immer ganz oben auf der Wunschliste. Es soll beim Freistellen des Models ein schönes Bokeh zeichnen und die Stimmung mit einfangen. Das REVUENON macht das ganz prima, weil es schon mit Offenblende im Bereich des Goldenen Schnitts scharf ist und die Ecken kaum abfallen. Mit Blende 2 - 2,8 - 4 - 5,6 und 8 zeigt es richtig was es kann, ab Blende 11 nimmt die Qualität allerdings wieder ab.
Hier ein direkter Link in die Wolke: Püppi vor Studiohintergrund mit Revuenon-50mm-1,7

Olympus Pen E-P3 mit ISCO GÖTTINGEN TELE-WESTANAR 3,5 135mm (M42-MFT)
Olympus Pen E-P3 mit ISCO GÖTTINGEN TELE-WESTANAR 3,5 135mm (M42-MFT)
Das ISCO stammt aus der Fototasche meines Bruders Roland. Es lag darin ungenutzt wohl seit den späten 1970er Jahren, hat aber zwischenzeitig weder Pilz noch Moos angesetzt und sitzt seit 2015 temporär vor der P3.
Interessant fürs Dahinter ist seine 15 Lamellen-Blende, denn je mehr Lamellen, desto runder die Blendenöffnung, desto runder die Lichtpunkte im Unschärfebereich. Die Blendenstufen rasten - warum auch immer - nicht mehr ein, was aber keinen Nachteil, sondern einen Bedienungsvorteil mit sich bringt. Im Urzustand soll sich beim Blendenwechsel bauartbedingt auch die Fokussierung verstellen. Bei diesem Objektiv passiert das nicht mehr.
Olympus Pen E-P3 mit ISCO GÖTTINGEN TELE-WESTANAR 3,5 135mm (M42-MFT) Blende
Es überzeugt auch durch seine Schärfe nebst Schärfentiefe, die es erlaubt mit Blende 3,5 möglichst schnelle Verschlusszeiten zu erreichen, ohne dabei Gefahr zu laufen vorbei zu fokussieren. Einige Testfotos liegen in der Cloud unter ISCO GÖTTINGEN TELE-WESTANAR 3,5 135mm.

Olympus Pen E-P3 mit Pentax-110 18mm und 24mm 2,8 (Adapter-Selbstbau)
Olympus Pen E-P3 mit Pentax-110 18mm und 24mm 2,8 (Adapter-Selbstbau)
Die PENTAX-110 Objektive sind ebenfalls ein Geschenk meines Bruders, der sie in den 1980ern zusammen mit der kleinsten Serien-Spiegelreflexkamera der Welt verwendete. Als ich mir die PENTAX Auto 110 so ansah, überlegte ich mir gut, ob ich sie für meine Experimente wirklich zerlegen sollte. Ein Blick in die Bucht zeigte mir eine Menge Mondpreise, wirklich verkauft - respektive gekauft - wurde der Body im Digital-Zeitalter aber nicht.
Interessant sind die Objektive, insbesondere die 18mm und 24mm, weil sie super klein, extrem leicht und relativ billig zu haben sind, auch im Vergleich zu anderen lichtstarken MF Varianten. Ein Manko dieser Objektive ist die fehlende Blende, die ja im Kamera-Body verbaut ist. Ein Vorteil ist das Auflagemaß, das ziemlich genau erreicht wird, wenn man den Bajonettanschluss des Bodys auf einen aufgebohrten MFT Gehäusedeckel schraubt. Die notwendige Feinjustage der Unendlicheinstellung ist schnell erledigt, allerdings passt das Objektiv dann auch nur auf diesen einen Selbstbauadapter.
Für die kleine Bastelei gab es aber einen guten Grund. Ein passender Adapter PTX-110 auf MFT kostet 59,- Euro, selbst in China will man 40,- Euro haben und drei MFT Gehäusedeckel mit drei Objektiv-Rückdeckeln (die ich ohnehin bestellen wollte) kosten ebenda nur 3,- Euro inkl. Versand um die halbe Welt. Des Weiteren klagt die Netzgemeinde sowieso über Randunschärfen, die vor allem bei dem 24mm Objektiv deutlich erkennbar sind, auch wenn ein "richtiger" Adapter verwendet wird, u.a. weil auch dieser keine Blende integriert hat.

Olympus Pen E-P3 mit Pentax-110 18mm und 24mm 2,8 (Adapter-Selbstbau) - Bajonett

Kurzum für alle Olympus oder Panasonic MFT Liebhaber: Wer eine Pentax Auto 110 nebst Objektiven herumliegen hat oder wie ich geschenkt bekommt, sollte unbedingt ein wenig basteln. Gezielt kaufen würde ich die Objektive für eine MFT Kamera aber erst dann, wenn ein Adapter mit Blende zu einem moderaten Preis angeboten wird. Die Objektive sind zwar extrem klein und handlich, die Abbildungsleistung ist aber nur im Zentrum top. Das Ganze relativiert sich auch nicht wenn man sich eine Lochblende bastelt, da das Olympus Kit-Objektiv in den Bereichen 36 und 48mm(KB) vollautomatisch mindestens gleichwertige Ergebnisse bringt. - So bleibt dann als einziger Vorteil nur das geringe Gewicht, - oder vielleicht doch noch ein wenig mehr?
Olympus Pen E-P3 mit Pentax-110 18mm bei ca. Blende 5,6 (Klick aufs Bild lädt das Original ca. 6 MB)
Olympus Pen E-P3 mit Pentax-110 18mm bei ca. Blende 5,6
Als sehr weich zeichnende Porträtobjektive sind sie hingegen durchaus gut zu gebrauchen, insbesondere das 18mm, wenn man keinen Platz hat auf Distanz zum Model oder Objekt zu gehen. Als Fun-Objektive unterstützen sie die ART Programme der Pen-Serie auch sehr gut.
Olympus Pen E-P3 mit Pentax-110 18mm bei Offenblende 2,8 (Klick aufs Bild lädt das Original ca. 4 MB)
Olympus Pen E-P3 mit Pentax-110 18mm und 24mm 2,8 (Adapter-Selbstbau) - Beispiel

Olympus Pen E-P3 mit Spiegel-Tele Soligor MC 500mm 1:8,8 (OM-MFT)
Olympus Pen E-P3 mit Soligor MC 500mm 1:8,8 (OM-MFT)
500mm Objektive haben an einer FT oder MFT Kamera umgerechnet auf Kleinbildformat eine Brennweite von 1000mm und liegen damit über meiner Panasonic DMC-FZ150 oder auch der DMC-FZ1000, die ich mit einem Olympus TCON 1,7 erweitern kann. Nach einigen Beroflex Wundertüten ist nun dieses Spiegeltele aus der Bucht hier gestrandet und freut sich hoffentlich da zu sein. Jedenfalls strahlt es sauber und glänzend vor sich hin, um irgendwann zum Spielen wieder hervorgeholt zu werden.
Richtig arbeiten kann man mit diesen Dingern nicht wirklich, weil man mit der einzigen Blende 8,8 bei 1000mm den Fokus eher selten trifft, es sei denn, man hat ein fest auf Distanz stehendes Objekt. Zum Vergleich unten drei 1:1 Bildausschnitte in der Gegenüberstellung. Die Windräder sind rund 5 Kilometer entfernt, siehe hier oben links im Bild vom Garten.
Olympus E-P3 mit Soligor Spiegeltele 500mm 8,8 = 1000mm(KB)
Olympus Pen E-P3 mit Soligor MC 500mm 1:8,8 (OM-MFT)
Panasonic DMC-FZ1000 mit Olympus TCON 1,7 = 680mm(KB)
Ein Foto in flirrender Hitze - auch mit ein Grund, warum Mondfotos in einer lauen Sommernacht nicht gelingen
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