Panasonic Lumix DMC-FZ50 + Metz 44 MZ-2 mit Metz SCA 3202 M6

Im Dezember 2006 fand in meiner Fototasche ein Kampf ums Bleiberecht statt, ausgetragen zwischen der Lumix DMC-FZ50 und der Sony Alpha 100 mit 18-70 und 28-300.

Eines vorweg: Die FZ50 gewann seinerzeit und verwies die Sony nach Oberbayern, wo sie Unterschlupf bei einer Bertoldsheimer Familie fand.

Vergleicht man die beiden Kameras, stellt man sehr schnell fest, dass das vermeintlich bessere Rauschverhalten einer DSLR wenig nützt, wenn grundsätzlich mit höherer Empfindlichkeit fotografiert werden muss, da bezahlbare Standardobjektive einfach zu lichtschwach sind. In der täglichen Anwendung bedeutet das: Wenn ich mit der FZ50 bei 420mm (KB) noch ganz locker ISO100 nutzen kann, muss ich bei einer DSLR Kamera, die bei 450mm (KB) bereits Blende 6,3 einsetzt, ISO400 oder 800 einstellen, damit ich bei der selben Verschlusszeit bleibe.

Die DSLR rauscht ab ISO400 aber deutlich mehr, als die FZ50 bei ISO100. Mal ganz davon ab, halte ich die Rauschdiskussionen ohnehin für maßlos überzogen, denn ein Bild sollte vorrangig als Ganzes betrachtet werden und da gibt es bei der FZ50 bis hin zu ISO800 gar nichts zu meckern. Selbst ISO1600 halte ich noch für gut und durchaus nutzbar. Kürzlich habe ich nachts eine Tankstelle mit ISO3200 aufgenommen, selbst das Foto ist gesamt betrachtet und situationsbedingt als hervorragend einzustufen.

Außerdem arbeitet die FZ50 nahezu geräuschlos, ist völlig unempfindlich gegen Staub auf dem CCD (was eine egal wie geschützte DSLR definitiv nicht ist) und besitzt ein Allroundobjektiv, das es für eine DSLR gar nicht gibt. Der preisliche Aufwand eine Spiegelreflex mit äquivalenten Objektiven auszustatten wäre astronomisch.

Da anderen Faktoren wie Geschwindigkeit, Fokustreffsicherheit, Bedienkomfort und Ergonomie bei beiden Kameras exzellent sind, habe ich mich für die Lumix entschieden und habe die Alpha 100 wieder verkauft; nicht zuletzt, weil mir ein Vorschaubild wichtiger ist, als der Blick durch den SLR Sucher.

DSLR gegen den Rest der Welt

Ein Vergleich ist sehr wohl relevant, denn die Interessenten, die die FZ50 in die engere Wahl ziehen, sind potentiell auch DSLR Liebäugler. Der Run auf die DSLRs ist aber so groß, weil die meisten glauben, sie bekommen ein GUT-FOTO-DAUERABO beim Kauf mit dazu. Zweifelsohne macht eine DSLR aufgrund des größeren CCD die technisch besseren Fotos, vorausgesetzt es sitzt ein hochwertiges, korrekt abgestimmtes Objektiv auf dem Bajonett. Das ist beim Einsteigerkauf aber (fast) nie der Fall, es werden im Bundle meist irgendwelche Billigobjektive angeboten. – So lieber Kunde, damit du schon mal probieren kannst. – Würde man die Käufer richtig beraten, würden viele einsehen, dass eine Prosumerkamera für sie, bzw. den Geldbeutel, die bessere Wahl wäre. Völlig unabhängig von meiner Meinung hat die kleine Schwester der FZ50, die FZ7 den DIWA Gold Award bekommen. Die DIWA-Experten stimmten darin überein, dass es sich bei der Panasonic LUMIX DMC-FZ7 um eine der vielseitigsten Kameras handelt, die jemals gebaut wurden, womit sie eine hervorragende Wahl für jeden Fotografen mit unterschiedlichen Anforderungen und hohen Ansprüchen sei. – Die FZ50 ist in vielen Details noch besser, wenn auch eine ganze Ecke größer und schwerer, eben so wie eine DSLR. Für das 35mm Weitwinkelproblem gibt es Konverter, ich benutze z.B. einen Olympus WCON 08. Porträtfreistellungen bei 70-100mm sind überhaupt kein Problem, eher ist es umgedreht schwierig mit einer DSLR das gesamte Gesicht scharf zu bekommen, zumindest dann, wenn man mangels Licht die Blende nicht ausreichend schließen kann.

Meine FZ50 im Einsatz

Lichtstärke 2,8-3,7 - Brennweite 35-420mm - 10 Megapixel - Highspeedautofokus - Auslöseverzögerung gleich Null - ISO 3200 - TTL Blitzschuh - Makromodus ab 5cm - Display in alle Richtungen drehbar - Hochauflösender Sucher - gute Farbwiedergabe - gute Bildqualität - akzeptables Rauschen - durchdachtes Bedienkonzept... das sollte reichen um mich zu überzeugen.

Die Kombinationen FZ50 mit den Metz Blitzen 44 MZ-2 und 40 MZ-3i, die jeweils über einen Metz SCA 3202 M6 angesteuert werden, haben sich als weitgehend kompatibel bewährt. Die Ergebnisse sind ausgesprochen gut, obwohl Metz mir in einer Mail mitteilte, dass der ältere 40 MZ-3 nicht via TTL funktionieren soll. Aus eigener Erfahrung heraus kann ich das nicht bestätigen. Getestet habe ich die Stellungen A, M, Stroboskop, TTL und EasyMode - alles O.K.

In Stellung TTL kann ich keine Unterschiede zu den Bildern feststellen, die im Leistungsbereich des internen Blitzes liegen und mit diesem aufgenommen wurden. Darüber hinaus, bis weit über 20 Meter und auch darunter, also im Macrobereich, bin ich begeistert über die Präzision der Belichtung, wobei alles unter 1 Meter generell mit Blenden <= 5,6 zu belichten ist. Das ist aber nicht als Fehler zu bewerten, sondern rein technisch bedingt, da kein Großblitz mit Blende 2,8 auf ein paar cm arbeiten kann. Die Blitze übernehmen die Kameratrimmung dank SCA sowieso 1:1.

Mein Empfinden hat natürlich nichts mit Laborbedingungen zu tun, aber ich denke, die richtige Belichtung eines Bildes beurteilen zu können. Lediglich für die Serienbildfunktion mit Blitz muss ich beide Blitze auf A umschalten, da TTL nicht funktioniert, bzw. nur das erste Bild korrekt belichtet wird. Mich hat somit die Blitzumrüstung bzw. Erweiterung von Minolta auf Panasonic / Olympus nur 50.- Euro gekostet und ich habe auch für die Panasonic DMC-FZ50 Ballerblitze zur Verfügung, der quer durch eine ganze Sporthalle knallen.

Rein rechnerisch liegt die Reichweite bei über 60 Meter, wenn mit ISO 1600 fotografiert wird. Eine saubere TTL Messung ist aber auf solch eine Entfernung nicht möglich, eine gute Ausleuchtung sehr wohl.

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