Tipps und Tricks

Bildrauschen

Unter Bildrauschen versteht der Digitalfotograf schlichtweg Störpixel, die sich über das ganze Bild verteilen. Sie treten auf, wenn die Kamera besonders lichtempfindlich eingestellt ist, also die Bilder mit ISO 800 oder höher aufgezeichnet werden. Ebenso kann es bei Langzeitbelichtungen zu diesen Störungen kommen.

Kameras der unteren Preisklasse sind häufiger und intensiver betroffen als höherwertiges Gerät. Allgemein gilt: Je flächenmäßig größer der Bildwandler, desto weniger Rauschen. (siehe Aufnahmen mit einer Nikon D70) Neigt eine Kamera zum Rauschen, gibt es mehrere Methoden es zu minimieren.

Tipp 1: Wenn die Lichtverhältnisse es zulassen, stellen Sie die Kamera auf den kleinsten ISO Wert, der zur Verfügung steht. Aber Achtung! Je kleiner der ISO Wert, desto länger die Belichtungszeit bei gleicher Blende, desto wahrscheinlicher ein verwackeltes Bild.

Tipp 2: Bei Langzeitbelichtungen wählen sie auch einen kleinen ISO Wert und aktivieren, sofern die Kamera die Funktion hat, die Rauschunterdrückung. Die Kamera macht dann zwei Bilder. Einmal die eigentliche Aufnahme und anschließend, mit gleicher Belichtungszeit, einen sogenannten "Darkframe", also ein schwarzes Bild. Die auf dem schwarzen Bild auftretenden Störpixel werden per Kamerasoftware aus dem eigentlichen Foto herausgerechnet und durch die umliegenden Farbpunkte ersetzt.

Tipp 3: Ist ein Bild erst einmal mit Störpixel übersät, hilft nur noch ein Computerprogramm. Es gibt unzählige Bildbearbeitungsprogramme, die mehr oder minder gut die Fehler beseitigen. Ein gutes und kostenloses Programm ist "Helicon NoiseFilter Free".

1:1 Ausschnitt einer ISO 100 Aufnahme (Minolta A1)
1:1 Ausschnitt einer ISO 800 Aufnahme (Minolta A1)
Gesamtbild verkleinert auf 400x300 Bildpunkte
Gesamtbild verkleinert auf 400x300 Bildpunkte

Die Aufnahme (rechts) wurde mit der Spiegelreflexkamera Nikon D70 gemacht, ISO-Wert = 400.

Bis zu einem Wert von ISO 800 ist die Qualität noch deutlich besser, als bei einer ISO 100 Aufnahme vieler Kameras der Kompakt- oder Prosumerklasse.

Die Auswahl einer hohen Lichtempfindlichkeit, bei vergleichbar geringem Verlust der Qualität, bringt deutlich Vorteile in der Sportfotografie. Dort sind schnelle Verschlusszeiten gefordert und nicht immer kann ein Blitz zum "Einfrieren" der Aufnahme genutzt werden.

Aber auch bei einer digitalen Spiegelreflexkamera sind jenseits der ISO 1600 Grenze sichtbare Störpixel zu erkennen, jedenfalls dann, wenn Teilausschnitte des Bildes betrachtet werden.

Das Gesamtbild ist aber durchaus brauchbar, für den Zeitungsdruck, womöglich noch in S/W, sowieso.

Einige Fotografen nutzen die hohe Lichtempfindlichkeit generell, fahren die Kamera z.B. immer mit ISO 800 oder 1600. Warum? Weil mehr mit der Blende gearbeitet werden kann, ohne gleich Verwackler zu riskieren.

Die Werbebranche nutzt sehr hohe Empfindlichkeiten von ISO 6400 auch um spezielle Rauscheffekte zu erzielen.