Tipps und Tricks

Spaß an der Sache

Mein Bruder Martin schenkte mir in den 70er Jahren seine ausgediente Kamera, eine Spiegelreflex der Firma Praktica, ausgestattet mit einem 50mm Objektiv. Eigentlich kein Fotoapparat für Einsteiger, denn sie hatte weder einen Autofokus - den gibt es erst seit 1981 - noch irgendeine Standard- oder gar Automatikeinstellung um mal schnell ein Foto zu machen. Die Lichtverhältnisse mussten mit einem separaten Belichtungsmesser erfasst und auf die Kamera übertragen werden. Dann noch manuell scharfstellen und KLACK. Die Bildqualität war nur dann sehr gut, wenn alles richtig eingestellt war.

Auch Spielereien - wie z.B. Mehrfachbelichtungen - konnte man mit der Kamera herstellen. So war es schon damals möglich Gesichter aus dem Himmel schauen zu lassen oder ein und dieselbe Person doppelt auf dem Sofa sitzend abzulichten. Eine Langzeitbelichtung gab es auch. Mitten in der Nacht fuhr ich mit dem Fahrrad zur nahgelegenen Autobahnbrücke und funktionierte das Geländer zu einem Stativ um, denn ein Dreibein konnte ich mir erst viel später leisten. Die Aufnahmen mit den typischen weißen und roten Lichtschlangen entlang der Straße waren schön anzusehen.

Das war der Anfang und der konnte dank fehlender Kameraautomatik nicht besser sein. Das Grundwissen über Blende und Zeit ist das A&O in der Fotografie. Einmal gelernt und verstanden hilft es dem Fotografen ungemein, mindestens dann, wenn die Automatiken der Kamera überfordert sind und manuell eingegriffen werden muss.

Machen wir aber jetzt einen Zeitsprung zum Jahr 2000, denn was mich bei der analogen Fotografie zu oft störte waren die teuren Papierabzüge oder auch DIA-Filme samt Rahmung. Ich wollte immer viele Fotos machen um auch ja nichts auszulassen und verteilte die schönen auch gerne unter Freunden und der Verwandtschaft, jammerte aber hinterher immer den hohen Kosten hinterher. Damit sollte irgendwann Schluss sein.

Zur Jahrtausendwende kaufte ich deswegen meine erste Digitalkamera, eine HP Photosmart 200. Oh Mann war die schlecht! Ich besaß sie ganze 24 Stunden und wagte erst im Herbst des Jahres einen neuen Versuch mit einer Fuji Finepix 1400 Zoom, die mir von Anfang an viel Freude bereitete. Allerdings wuchsen die Ansprüche recht schnell, so dass ein rascher Wechsel vorprogrammiert war. Im Laufe der Zeit gingen Hunderte Modelle diverser Hersteller durch meine Hände, an die ich mich im Nachhinein immer gerne erinnere. Auch an die Exemplare, die schon nach den ersten Probeaufnahmen postwendend zurück zum Händler gingen oder wieder verkauft wurden. Auch oder gerade von denen habe ich viel gelernt.

So stellte ich über die Jahre fest, dass bei Markengeräten stets der Mehrpreis gegenüber Discounterware gerechtfertigt war und sich der Kauf von gebrauchtem Material oder Auslaufmodellen immer rechnete. Ich war temporär stolzer Besitzer einer Olympus C-1400 L, C-2500L, E-100RS und C-3000, C-4000, C-5050, einer Fuji Finepix 2800 / 602 und mehrerer Minolta Dimage 7i / A1 und A2, um nur einige Modelle zu nennen. Natürlich immer versehen mit einem dazugehörigen Systemblitz, diversen Vorsatzlinsen, manchmal auch Konvertern und sonstigem Schnickschnack, den man unbedingt braucht, oder eben auch nicht.

Natürlich versuchte ich mich auch weiterhin an Kompaktmodellen fürs Immerdabeihaben, wie der Olympus D-560, Fuji 2300 und 2400 oder Nikon 885. Vor allem aber begeisterten mich Ultra-Zoom-Kameras wie die Olympus Camedia 700 bis 740, Panasonic Lumix DMC-FZ2 / DMC-FZ7 / DMC-FZ10 / 20 und die Fuji S5000 bis hin zur Fuji S6500fd.

Getestet habe ich auch einige digitale Spiegelreflexmodelle mit Wechselobjektivfassung, letztendlich aber nur wenige gekauft und zeitweilig genutzt, weil mir das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht zusagte oder anders ausgedrückt, der Mehrpreis im Vergleich zu den guten Bridge-Kameras nicht einleuchtete. Letzteres gilt auch für die seit Ende 2003 eingeführten DSLR Einsteigermodelle. Lediglich die Modelle der neueren Generation, so etwa ab der Minolta Dynax 5D, bescherten mir Aha-Effekte und deshalb haben sie auch einen Stammplatz in meinem Equipment gefunden.

Nach wie vor bin ich aber ein großer Fan guter Bridgekamera, insbesondere der Panasonic Modelle DMC-FZ50 und DMC-FZ150. Mit einer dieser Kameras konnte ich fahren wohin ich wollte oder gerufen wurde und kam garantiert mit einer Serie brauchbarer Fotos nach Hause.

In der letzten Zeit überschlagen sich die Hersteller mit der Vorstellung neuer Kameras, die nicht nur enorm schnell sind, sondern auch über extreme Lichtempfindlichkeiten verfügen. In Verbindung mit fest eingebauten makrofähigen Ultrazoom Objektiv - nebst Systemblitzanschluss - hält man praktisch ein kleines Fotostudio in der Hand. Wie effizient mit einfachen Mitteln gearbeitet werden kann, gibt es auf falk-media und den externen Bildergalerien zu sehen.

Den "Spaß an der Sache" habe ich übrigens bis heute nicht verloren, auch weil mir das Auktionshaus ebay eine funktionierende Plattform für An- und Verkäufe bot und bietet. Mit den Jahren ist meine Ausrüstung stets gewachsen, ohne mich dafür finanziell aus dem Fenster lehnen zu müssen. Mittlerweile beinhaltet sie fast alles was ich mir so wünsche und auch regelmäßig gebrauche.

Aktuell arbeite ich mit diesen Fotoausrüstungen.





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