Meike 6.5mm F2.0 Fisheye an Olympus mFT

TestbilderMeike 6.5 F2

Objektivdaten
Brennweite 6,5mm ••• Lichtstärke f2 ••• Linsenaufbau 6 Linsen in 5 Gruppen ••• Sichtwinkel: diagonal 190° / horizontal 190° / vertikal 190° (nur an APS-C) ••• 9 Blendenlamellen ••• Kürzeste Einstellentfernung ca. 5 cm ••• Beschichtung mit Nano-Technologie Mehrschicht-Vollvergütung ••• Gewicht: 300 g ••• Linsen-Durchmesser: 61 mm ••• Länge: 51.5 MM
Lieferumfang Amazon: Objektiv, Front- und Rückdeckel, Objektivbeutel, Garantiekarte, Meike Prime Reinigungstuch

Fast ein Rundbild-Fischauge für micro FourThirds ••• WOW

Der chinesische Fotozubehörhersteller Meike bietet auffällig günstige Objektive an. Spielzeug oder Arbeitsgerät? Taugen diese Billig-Gläser überhaupt etwas? Auf alle Fälle das von mir im Mai 2017 über Amazon erworbene Meike 6.5mm f2.0 übertrifft meine persönlichen Erwartungen und stimmt mich nachhaltig froh.

Ich suchte einen Ersatz für mein bereits zu E-520 Zeiten liebgewonnenes SAMYANG 8mm FT, das ich wegen des hohen Gewichts und der ungünstigen Balance - als später an mFT adaptiert wurde - nur noch selten mitnahm. Eigentlich hatte ich das SAMYANG 7,5mm mFT ins Auge gefasst. Die Testfotos waren klasse und ich will mit meiner kleinen Rezension hier auch ganz sicher niemanden umstimmen. Aber als ich das Meike 6.5 f2 und die ersten Testbilder sah, musste ich es doch mindestens ausprobieren.

Erster Eindruck
Hochwertig! Metallbajonett, Metallkörper, Front- und Rückdeckel aus Metall, griffiger, gummierter Fokusring. Der Frontdeckel hält saugend von alleine, der Fokusring ist leichtgängig und präzise beim Vor- und Zurückstellen. Am Blendenring spürt man keine Raster, das ist sicher gut beim Videodreh zu gebrauchen.

Meine Argumente für die kürzere Brennweite
Weniger ist manchmal mehr, in diesem Fall mehr auf dem Foto. Ein echter Fischaugeneffekt ist nutzbar, kann aber mit DeFishGUI*, PT-Lens oder Co. korrigiert werden. Wenn auf Vollbild korrigiert wird bleibt immer noch ein Bildausschnitt in hoher Qualität, der mindestens 8mm (16mmKB) entspricht. Verluste am Rand entstehen beim Defishen immer, weil die Pixel dort am stärksten gezogen werden. Die entstehenden Unschärfen sind aber durchaus akzeptabel. Die im Original sehr geringen Chromatischen Aberrationen werden sichtbar, aber größtenteils wieder weggeschnitten. Dies geschieht bei Einzelaufnahmen, aber auch beim Stichen zur Erstellung von 360° Kugelbildern, die ich aus vier Einzelbildern erstelle. Die Fotos werden im Porträtformat aufgenommen. Die Kamera ist dabei leicht nach oben gekippt, da das Stativ ja ohnehin wegretuschiert werden muss. Der Nodalpunktadapter ist entsprechend einfach gebaut, da das Schwenken nach oben und unten entfällt. Wichtig bleibt aber das exakte Drehen auf der Eintrittspupille des Objektivs.
* DeFishGUI wurde von Fraenzken programmiert und funktioniert nur wenn Hugin installiert und die Pfade entsprechend gesetzt sind.
Nodalpunktadapter Animation
Nodalpunktadapter
Beim Fotografieren zu beachten
Finger weg vom Objektiv, sonst sind sie mit auf dem Foto. Der 190° Blickwinkel erlaubt es nicht die Finger am Fokusring zu lassen. Ebenso sollte man den Griff am Body nicht voll umfassen. Da ich ständig eine Wechselplatte montiert habe, fasse ich dort mit der linken Hand zu und ziehe die rechte vor dem Auslösen nach hinten. Gesichert ist die Kamera dabei mit einer Handschlaufe. Das exakte Fokussieren bei Offenblende ist nur mit eingeschalteter Lupe möglich. Für Aufnahmen ab Blende 4 empfehle ich die Hyperfokaldistanz-Einstellung zu wählen, die bei etwa 0,8m liegt, also kurz vor der 1m Marke. Mindestens ab Blende 8 ist von 50cm bis Unendlich alles scharf.
Meike 6.5 an Olympus OM-D E-M5 - 1/1600 Sek. - Blende 8 - ISO 200 - WB Auto - Fokus 0,8m - Distanz zur Nase ~ 15cm
HarzNase
360° Panorama mit Meike 6.5 an Olympus OM-D E-M5 aus 4 Einzelaufnahmen
Das Vergleichsarchiv der Fischaugen-Testfotos ist um das Maike 6.5mm erweitert worden
Vergleich